„Habe die Ehre“ oder besser „Nachruf auf die Ehre“
Sie haben in diesem Seminar als Führungskraft die Möglichkeit, sich zu den Themen EHRE und RESPEKT für die Arbeit mit gewaltaffinen jungen Menschen zu qualifizieren. Zu dieser zweitägigen Veranstaltung sind Beschäftigte aus dem schulischen Bereich und aus allen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe eingeladen.
Die Ehre ist auf fast allen Kontinenten ein uraltes Ordnungssystem und ein Grundbaustein der menschlichen Existenz. Empfindungen von EHRE haben den Menschen immer wieder Orientierung für ein erfülltes und sicheres Leben geboten. In früheren Gesellschaften mit nur schwach ausgeprägtem staatlichen Gewaltmonopol hatte die EHRE zivilisatorische Funktionen.
Fast alle jungen Teilnehmenden unserer Trainingsgruppen berichten unabhängig von Herkunft, Ethnie und Glauben von der hohen Wertigkeit der EHRE und des RESPEKTS.
In Deutschland war EHRE ein vergessenes THEMA. Nicht zuletzt durch einen unvorstellbaren Missbrauch der Ehre durch frühere Generationen war es schwer, den Begriff der EHRE unbefangen zu nutzen.
Durch die Migration der letzten 50 Jahre wurde das Thema wieder aktueller. Leider ist EHRE bei jungen Menschen zu einer inneren Größe geworden, die von ihnen nicht mehr konkretisiert werden kann. Vor allem wird EHRE von jungen gewaltaffinen Menschen als eine Technik zur Neutralisierung dissozialer Verhaltensweisen genutzt.
Diese Technik minimiert das Scham- und Schuldgefühl von Tätern und Regelverletzern. Wirklich erklären können sie die Bedeutung von EHRE nicht. Sie nutzen eine Gleichung, die nicht aufgeht: Respekt durch Angst (Unterwerfung), aus der fälschlicherweise eine zweifelhafte EHRE abgeleitet wird.
Die Quelle für diese Fehleinschätzung liegt in ihrer Biografie. Sie haben Gewalt, alltägliche Herabsetzung und Dehumanisierung durch nahestehende Bezugspersonen erfahren. Sprüche wie „Mein Leben könnte so schön sein, wenn es dich nicht gäbe“ sind für das Leben völlig untauglich. Daraus entsteht bei Kindern und Jugendlichen eine Spirale der Respektlosigkeit: Achtlosigkeit – Missachtung – Verachtung.
Die primären Gefühle grenzverletzender oder gewaltaffiner Menschen sind vorrangig weiche Gefühle wie Traurigkeit, Verletztheit, Scham oder Angst. Sie sorgen sich, dass durch einen langanhaltenden Blick die Schwächen offengelegt werden. Daher werden die weichen Gefühle durch dominante Gefühle wie Ärger, Zorn und Wut überdeckt.
Scham ist die Reaktion auf die verlorene EHRE. Dieses Gefühl ist kaum zu ertragen und muss vermieden werden. Die Vermeidung des Schamgefühls geschieht durch die Wut. Die Reaktionskette findet innerhalb des Bruchteils einer Sekunde statt und endet oft in Gewalt (vgl. Andreas Knuf, Arkana, 2013). Diese untaugliche Art von EHRE und RESPEKT ist 2000 Jahre alt, wenn nicht älter. „Sie mögen (mich) hassen, solange sie (mich) nur fürchten.“ – Oderunt dum metuant, Caligula, römischer Kaiser: 37–41.
EHRE bedeutet Anspruch auf RESPEKT.
Die positiven Einstellungen des Respektes sind Anerkennung, Achtung und Wertschätzung – Tugenden, die wirkliche EHRE gedeihen lassen.
Termine und Orte
- 11.–12. September 2026 – Duisburg
- 27.–28. November 2026 – Papenburg
Seminarzeiten (beide Seminare)
Freitag: 10.00 – 17.00 Uhr / Samstag: 09.00 – 16.00 Uhr
Veranstaltung 1: Duisburg
DJH Jugendherberge Duisburg Sportpark
Kruppstraße 9, 47055 Duisburg
Tel. 0203/3639960
Seminarkosten: € 330,-
Für Unterkunft ist selbständig zu sorgen. Während des Seminars werden Getränke und ein Imbiss gereicht.
Veranstaltung 2: Papenburg
Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland e. V.
Spillmannsweg 30, 26871 Papenburg
Tel. 04961/978819
Seminarkosten: € 380,- (inkl. Verpflegung und 1 Übernachtung)
Seminarleitung
Reiner Gall, Oberhausen (Rhld.) – Dipl. Sozialpädagoge, AAT/CT-Trainer®/Ausbilder IKD-GbR, Hamburg, Mobil: 0171/1478343
Benjamin Pohl, Mülheim an der Ruhr – Förderschullehrer, AAT/CT®-Trainer/Ausbilder IKD-GbR, Hamburg, Psychodramatiker
Information und Anmeldung
Anmeldung über die Homepage des IKD Hamburg.
E-Mail:
Beratung: Monika Schwerdtfeger, Tel. 04152/9173766
Website: www.konfrontative-paedagogik.de
Seminar-Schwerpunkte
- Historische und aktuelle Analyse des weltweiten Phänomens EHRE: individuelle und gesellschaftliche Bedeutung, psychologische und soziologische Betrachtung, Verbindung von EHRE, STATUS und RESPEKT, Respekt als Gegenseitigkeitsprinzip
- Konfrontative und deeskalierende Gesprächsführung im Konflikt: Status im Konflikt, Interventionstreppe, „was Innen ist, ist Außen“, Traurigkeit und Scham im Zusammenhang mit EHRE
- Training von Methoden und Techniken: Impact-Techniken, Übungen und Spiele zum Bindungsaufbau, Visualisierungstechniken zur Beziehungsstärkung, Hell- und Heaven-Techniken zur Deeskalation
Warum IKD?
- Entwickler und etablierter Anbieter der Konfrontativen Pädagogik in Deutschland
- Wissenschaftliche, kontinuierlich evaluierte Programme
- Persönliche Haltung im Umgang mit Aggressivität und Gewalt
- Mehrere Ausbildungsstandorte (Hamburg, Berlin, Papenburg, Duisburg, München, Luxemburg)
- In-House-Qualifizierungen für kommunale Schulträger und Träger der Kinder- und Jugendhilfe
- Exklusiver Rechteinhaber der Marken AAT® und CT® (gemeinsam mit ISS Frankfurt)
- Bundes- und europaweit anerkannte GastreferentInnen zu speziellen Themen
- Aktives Netzwerk mit ständiger Fort- und Weiterbildung zum Thema Konfrontative Pädagogik