Vom Straftäter zum Gentleman: Stationäre Erziehung in Glen Mills ohne Schloss und Riegel

Grissoms/Dubnows US-Klassiker jetzt in deutscher Sprache!

Mehrfachauffällige, straffällige, aggressive junge Menschen fordern in Europa (Sozial-) Pädagogik und Psychologie, Polizei und Justiz heraus. Diese Jugendlichen – und dies ist die gute Nachricht – sind kein Massenphänomen. Aber sie machen massenhaft Ärger. Sie produzieren Kriminalität, mit der sie Opfer schädigen, ihre Familien enttäuschen und sich den eigenen Lebensweg häufig genug verbauen. Es lohnt sich, sich auf diese Kids zu konzentrieren ! Kriegen wir die in den Griff, eröffnet sich eine realistische Chance zur Reduzierung der Jugendkriminalität.
Genau an diesem Punkt gibt das vorliegende Buch Antworten!

Es ist das Verdienst von Grant Grissom und William Dubnov, das sie eine spannende Möglichkeit der Behandlung abweichender, straffälliger Jugendlicher detailliert in Praxis und Forschung beschreiben:
ihren sogenannten „Glen Mills way“.
Dieser Weg ist nicht besser als gute, erfolgreiche deutschsprachige Einrichtungen. Aber er ist anders – und bedenkenswert, da es sich um die Umsetzung eines stationären, subkulturfreien (!) Milieus handelt, also einer Erziehungseinrichtung für Mehrfachauffällige, die Vandalismus und Drogenmissbrauch, Unterdrückungen und Gewalt in der Praxis gegen null reduziert hat. Der Unterzeichner, der bereits in den Achtzigern für ein halbes Jahr auf dem Glen Mills Campus lebte, war gerade von dieser fast subkulturfreien Erfahrung stark beeindruckt.

Bis dato lag dieses pädagogisch wichtige und empirisch spannende Buch mit dem Originaltitel „Without locks and bars“ ausschließlich im Englischen vor und es ist dem Engagement der Mitherausgeberin, pädagogischen Leiterin des Schweizer „Aufnahmeheims Basel“ sowie Gründerin der Glen Mills-Academy Schweiz, A. Denz, zu verdanken, dass Grissom/Dubnovs Studie über die Glen Mills Schools (GMS) nun in deutscher Sprache vorliegen.
Die Glen Mills Schools bei Philadelphia, USA, das legendäre Internat für jugendliche Straftäter (das nicht zu verwechseln ist mit den primitiven US-boot-camps). Die Glen Mills Schools, die Einrichtung, die in Deutschland als Symbol einer Paradigmenverschiebung in der (Sozial-) Pädagogik von einer akzeptierenden Verständnispädagogik zu einer konfrontativeren Pädagogik mystifiziert wird. Eine Mystifizierung, die nicht dem kriminalsoziologischen Paradigma und pragmatischen Selbstverständnis des GM-Gründers Dr. Ferrainola entspricht. Der möchte „nur“, dass seine Institution „jeden Tag ein bisschen besser wird“ und dass die ihm anvertrauten Jugendlichen mitwachsen. Sein Motto: gesellschaftliche Integration statt street-life !
Dies alles ist praxisnah und kommt bei einer Vielzahl betroffener Jugendlicher gut an, denn die resümieren einhellig: „Lieber zu Hause leben, als bei Glen Mills, aber lieber bei Glen Mills, als in jeder anderen Einrichtung!
Also, die Richtung stimmt, viel Spaß beim Lesen !

Forum Verlag Godesberg

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